For Kleines
"Kdo se bojí, nesmí do lesa. Ale v lese
jsme všichni. Kazdý jinde a jinak."
|
Franz Kafka[1]
|
"Comment est-il possible qu'à Prague les romans de Kafka se confondent avec la vie, et comment est-il possible qu'à Paris les mêmes romans soient perçus comme l'expression hermétique du monde exclusivement subjectif de l'auteur?" |
Milan Kundera[2]
|
[1] Janouch, Gustav: Gespräche mit Kafka. Aufzeichnungen und Erinnerungen. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag, 1968, p. 211
[2] Kundera, Milan: L'art du roman. Essai. Paris: Gallimard, 1986, p. 133
[3] A sign of the continuous religious effervescence of Prague can be seen in this statistic: in the 1920s of 1000 inhabitants of Jewish nationality one declared himself a Catholic, one a Protestant, one a Russian-Orthodox, and six considered themselves to be without religious denomination. Cf. Art. "Prag", in: Jüdisches Lexikon. Ein enzyklopädisches Handbuch des jüdischen Wissens in vier Bänden. Begründet von Dr. Georg Herlitz und Dr. Bruno Kirschner. Unter redaktioneller Hilfe von Ismar Elbogen. (Nachdruck der 1. Auflage Berlin: Jüdischer Verlag, 1927.) Frankfurt am Main: Jüdischer Verlag im Athenäum Verlag, 1982, Vol. IV / I, p. 1090
[4] Cf. Meyrink, Gustav: Der Golem [1915]. Prag: Vitalis, Deutscher Buchverlag Prag, 1994
[5] Flusser, Vilém: Bodenlos. Eine philosophische Autobiographie. Mit einem Nachwort von Milton Vargas und editorischen Notizen von Edith Flusser und Stefan Bollmann. Bensheim und Düsseldorf: Bollmann Verlag, 1992, p. 20: "die gebotene Religion für Prager Juden". [From now on, all German and French texts quoted or paraphrased in English will we rendered in the original language in the endnotes. To facilitate the understanding of their context, the foreign language quotations are in some cases more exhaustive than the corresponding English translations in the body of the text.]
[6] Flusser, Vilém: Bodenlos, op. cit., p. 21: "Prag war eine religiöse Stadt in einem tiefen Sinn dieses Wortes."
[7] Flusser, Vilém: Bodenlos, op. cit., p. 21: "Man konnte nicht in Prag leben, ohne religiös zu leben."
[8] Thieberger, Friedrich: Kafka und die Thiebergers. In: »Als Kafka mir entgegenkam...« Erinnerungen an Franz Kafka. Herausgegeben von Hans-Gerd Koch. Berlin: Verlag Klaus Wagenbach, 1995, p. 122: "so etwas wie ein Heiliger"
[9] Utitz, Emil: Acht Jahre auf dem Altstädter Gymnasium. In: »Als Kafka mir entgegenkam...« Erinnerungen an Franz Kafka, op. cit., p. 44: "der still, fein and fast heilig aussah."
[10] Anhang: Milena an Max Brod. In: Kafka, Franz: Briefe an Milena. Erweiterte und neu geordnete Ausgabe. Herausgegeben von Jürgen Born und Michael Müller. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag, 1994, p. 372: "diese absolute unumstößliche Notwendigkeit zur Vollkommenheit hin, zur Reinheit und zur Wahrheit [...] bis zum letzten Blutstropfen"
[11] Janouch, Gustav: Gespräche mit Kafka, op. cit., p. 21: "Seher"
[12] Janouch, Gustav: Gespräche mit Kafka, op. cit., pp. 21, 25: "Prophet"
[13] Janouch, Gustav: Gespräche mit Kafka, op. cit., p. 20: "Privatreligion"
[14] Janouch, Gustav: Gespräche mit Kafka, op. cit., p. 254: "ein wahrheitsbesessener Heiliger"
[15] Brod, Max: Über Franz Kafka. Franz Kafka. Eine Biographie Franz Kafkas Glauben und Lehre Verzweiflung und Erlösung im Werk Franz Kafkas. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag, 1989, p. 279: "ein Erneuerer der altjüdischen Religiosität"
[16] Brod, Max: Über Franz Kafka, op. cit., p. 223: "ein religiöser Held vom Rang eines Propheten"
[17] Brod, Max: Über Franz Kafka, op. cit., p. 242: "[...] der der Weg (ich gebrauche das folgende Wort mit Vorbedacht) eines Heiligen war [...]"
[18] Brod, Max: Zauberreich der Liebe. Roman. Berlin, Wien, Leipzig: Paul Zsolnay Verlag, 1928, pp. 149-178: "Ein Heiliger unserer Zeit."
[19] Brod, Max: Zauberreich der Liebe, op. cit., p. 435: "Idealmensch"
[20] Cf. book review: Benjamin, Walter: Max Brod: Franz Kafka. Eine Biographie. Prag 1937. In: Benjamin über Kafka. Texte, Briefzeugnisse, Aufzeichnungen. Herausgegeben von Hermann Schweppenhäuser. Frankfurt am Main: Suhrkamp Taschenbuch, 1981, p. 49: "[...] und bedarf es des Hinweises darauf, daß das Prädikat der Heiligkeit außerhalb einer traditionell begründeten Religionsverfassung einfach eine belletristische Floskel ist?" Benjamins review was written in 1938, but was first published in 1966
[21] Cf. Kundera, Milan: Les testaments trahis. Essai. Paris: Folio, Gallimard, 1993, p. 57: "Mais un saint peut-il fréquenter des bordels?"
[22] Cf. Kundera, Milan: L'Art du roman, op. cit., p. 22: "[...] la sagesse du roman (la sagesse de l'incertitude) est difficile à accepter et à comprendre."
[23] Kundera, Milan: L'Art du roman, op. cit., p. 22: "l'incapacité de regarder en face l'absence du Juge suprême"
[24] Cf. Janouch , Gustav: Gespräche mit Kafka, op. cit., p. 208: "Durch das Leben wird nicht der Tod lebendig; durch das Sterben wird nicht das Leben getötet. Leben und Tod sind bedingt; sie sind umschlossen von einem großen Zusammenhang. Das ist glaube ich das Grund- und Hauptproblem aller Religion und Lebensweisheit.
Es handelt sich darum, den Zusammenhang der Dinge und Zeit zu erfassen, sich selbst zu entziffern, das eigene Werden und Vergehen zu durchdringen."
[25] Cf. Janouch , Gustav: Gespräche mit Kafka, op. cit., p. 95: "Gott, das Leben, die Wahrheit das sind nur verschiedene Namen einer Tatsache."
[26] Janouch , Gustav: Gespräche mit Kafka, op. cit., p. 95: "Die Tatsache, [...] der wir mit verschiedenen Gedankenkonstruktionen beizukommen versuchen."
[27] Cf. Janouch , Gustav: Gespräche mit Kafka, op. cit., p. 95: "Sie [die Tatsache] ist in uns. Vielleicht ist sie eben deshalb für uns unüberblickbar."
[28] Janouch , Gustav: Gespräche mit Kafka, op. cit., p. 75: "Die Kunst ist so wie das Gebet eine ins Dunkle ausgestreckte Hand, die etwas von der Gnade erfassen will, um sich in eine schenkende Hand zu verwandeln."
[29] Janouch , Gustav: Gespräche mit Kafka, op. cit., p. 157: "Die Kunst und das Gebet, das sind nur ins Dunkel ausgestreckte Hände. Man bettelt, um sich zu verschenken."
[30] Cf. Grözinger, Karl Erich: Kafka und die Kabbala. Das Jüdische im Werk und Denken von Franz Kafka. Frankfurt am Main: Eichborn Verlag, 1992. The following article is also worthwhile reading: Chiarini, Paolo: Franz Kafka und die "obere Wurzel". In: Franz Kafka und das Judentum. Herausgegeben von Karl Erich Grözinger, Stéphane Mosès und Hans Dieter Zimmermann. Frankfurt am Main: Jüdischer Verlag bei Athenäum, 1987.
[31] Cf. Janouch , Gustav: Gespräche mit Kafka, op. cit., p. 122
[32] Janouch , Gustav: Gespräche mit Kafka, op. cit., p. 225. The context of the passage in question runs: "Er war wirklich ein Christ und deshalb besonders uns Juden sehr nah verwandt bedeutsamer Grad- und Wertmesser der Menschlichkeit."
[33] Cf. Pawel, Ernst: Das Leben Franz Kafkas. Eine Biographie. Aus dem Amerikanischen von Michael Müller. Reinbeck bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag, 1990, pp. 168-169.
[34] His impressions of these conferences are recorded in: Franz Kafka: Tagebücher. Band 1: 1909-1912. In der Fassung der Handschrift. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag, 1994, pp. 27-29
[35] Cf. Franz Kafka: Tagebücher, op. cit., pp. 29-31
[36] Brod, Max: Über Franz Kafka, op. cit., p. 137: "Genau genommen war es etwa wie bei einem wilden afrikanischen Volksstamm. Krasser Aberglauben." Cf. the comments on this and related issues in: Pawel, Ernst: Das Leben Franz Kafka, op. cit., pp. 380-381
[37] Cf. Janouch , Gustav: Gespräche mit Kafka, op. cit., p.122: "Alle diese Yogis und Zauberer beherrschen das naturverhaftete Leben nicht durch glühende Liebe zur Freiheit, sondern durch einen unausgesprochenen, eisigen Haß des Lebens. Die Quelle der indischen Religionsübungen ist ein abgrundtiefer Pessimismus."
[38] Cf. Janouch , Gustav: Gespräche mit Kafka, op. cit., p. 207: "Ich habe mich soweit das in der Übersetzung überhaupt möglich ist ziemlich tief und lange mit dem Taoismus beschäftigt. Ich besitze fast alle Bände der deutschen Übersetzung dieser Richtung, die bei Diederichs in Jena herauskamen." The book titles in the German translation to which Kafka refers are: Kung-Futse: Gespräche; Dschung Yung: Die große Lehre von Maß und Mitte; Laotse: Das Buch des Alten vom Sinn und Leben; Liä Dsi: Das wahre Buch vom quellenden Urgrund; and Dschuang Dsi: Das wahre Buch vom südlichen Blütenland.
[39] Elias Canetti: Der andere Prozeß. Kafkas Briefe an Felice. München, Wien: Carl Hanser Verlag, 1984, p. 89: "Doch der einzige, seinem Wesen nach chinesische Dichter, den der Westen aufzuweisen hat, ist Kafka."
[40] Cf. Elias Canetti: Der andere Prozeß, op. cit., p. 89
[41] Cf. Elias Canetti: Der andere Prozeß, op. cit., p. 89. Kafka's text runs: "Zwei Möglichkeiten: sich unendlich klein machen oder es sein. Das zweite ist Vollendung, also Untätigkeit, das erste Beginn, also Tat." (Kafka, Franz: Gesammelte Werke. Herausgegeben von Max Brod. Taschenbuchausgabe in sieben Bänden. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag, 1976. Vol. 6: Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande und andere Prosa aus dem Nachlaß, p. 38)
[42] Cf. Elias Canetti's assessment of Kafka's relevance in the context of literary history: "Unter allen Dichtern ist Kafka der größte Experte der Macht. Er hat sie in jedem ihrer Aspekte erlebt und gestaltet." (Canetti, Elias: Der andere Prozeß, op. cit., p. 76)
[43] Cf. Kafka, Franz: Gesammelte Werke, op. cit., Vol. 3: Das Schloß. Roman, p. 250: "Lückenlosigkeit"
[44] Kafka, Franz: Gesammelte Werke, op. cit., Vol. 2: Der Prozeß. Roman, p. 103: "Die Rangordnung und Steigerung des Gerichts sei unendlich und selbst für den Eingeweihten nicht absehbar."
[45] Kafka, Franz: Gesammelte Werke, op. cit., Vol. 5: Beschreibung eines Kampfes. Novellen, Skizzen, Aphorismen. Aus dem Nachlaß, p. 61: "Wenn man aus solchen Erscheinungen folgern wollte, daß wir im Grunde gar keinen Kaiser haben, wäre man von der Wahrheit nicht weit entfernt."
[46] Kafka, Franz: Gesammelte Werke, op. cit., Vol. 2: Der Prozeß. Roman, p. 180: "[...] das Urteil kommt nicht mit einem mal, das Verfahren geht allmählich ins Urteil über."
[47] Kafka, Franz: Gesammelte Werke, op. cit., Vol. 3: Das Schloß. Roman, p. 198: "Wir fürchteten nichts Kommendes, wir litten schon nur unter dem Gegenwärtigen, wir waren mitten in der Bestrafung darin."
[48] Kafka, Franz: Gesammelte Werke, op. cit., Vol. 6: Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande und andere Prosa aus dem Nachlaß, p. 32: "Das Negative zu tun, ist uns auferlegt; das Positive ist uns schon gegeben."
[49] Kafka, Franz: Gesammelte Werke, op. cit., Vol. 1: Amerika. Roman, p. 136: "der niedrigste und entbehrlichste Angestellte in der ungeheueren Stufenleiter der Dienerschaft [des] Hotels".
[50] Kafka, Franz: Gesammelte Werke, op. cit., Vol. 1: Amerika. Roman, p. 142: "Natürlich bedeutet ein Liftjunge gar nichts [ ]"
[51] Kafka, Franz: Gesammelte Werke, op. cit., Vol. 6: Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande und andere Prosa aus dem Nachlaß, p. 30: "keine Rückkehr mehr"
[52] Kafka, Franz: Gesammelte Werke, op. cit., Vol. 6: Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande und andere Prosa aus dem Nachlaß, p. 89: "Ich bin nicht von der allerdings schon schwer sinkenden Hand des Christentums ins Leben geführt worden wie Kierkegaard und habe nicht den letzten Zipfel des davonfliegenden jüdischen Gebetsmantels noch gefangen wie die Zionisten. Ich bin Ende oder Anfang."
[53] Flusser, Vilém: Jude sein. Essays, Briefe, Fiktionen. Herausgegeben von Stefan Bollmann und Edith Flusser. Mit einem Nachwort von David Flusser. Mannheim: Bollmann Verlag, 1995, p. 177: "Kafkas Botschaft trägt unser Denken in jene feine Schicht, die von Mystikern 'Unio mystica' genannt wird."
[54] Flusser, Vilém: Jude sein, op. cit., p. 177: "[ ] Gott [ist] nichts als ein Reflex des eigenen Denkens auf der stillen und abgründigen Oberfläche des Nichts [ ]"
[55] Flusser, Vilém: Jude sein, op. cit., p. 178: "[ ] Gott [ ] ist nichts anderes als eine fortschreitende Anhäufung menschlichen Nachdenkens über das Nichts."
[56] Flusser, Vilém: Die Schrift. Hat Schreiben Zukunft? Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag, 1992, p. 49: "[ ] das nominalistische Gefühl [ ] beginnt seit mindestens Kafka, sich in uns und um uns herum zu kondensieren."
[57] Flusser, Vilém: Jude sein, op. cit., p. 178: "[ ] etwas ganz und gar lächerlich anderes wird artikuliert und gedacht, das im Leser Undenkbares und Unartikulierbares, im Widerspruch sozusagen, zum Leben erweckt."
[58] Gen. 28, 17
[59] Cf. Gen. 28, 12
[60] The case of Emmanuel Swedenborg was chosen to illustrate this issue because this paper was originally delivered in Bryn Athyn (Pennsylvania, U.S.A.), one of the spiritual and cultural centers of Swedenborg's "New Church". Needless to say that many other pertinent instances of a Christological interpretation of Genesis 28 (taken for example from the Rhenish or Spanish mystical traditions) could be mentioned here.
[61] Cf. Swedenborg, Emmanuel: Arcana Caelestia quae in SCRIPTURA SACRA seu VERBO DOMINI sunt detecta: nempe quae in GENESI ET EXODO UNA CUM MIRABILIBUS quae visa sunt in Mundo Spirituum et in Caelo angelorum. Editio tertia. Londonii: Swedenborg Society (Inc.), 1953, Tomus III, § 3697, p. 571
[62] Cf. Swedenborg, Emmanuel: Arcana Caelestia, op. cit., Tomus III, § 3704, p. 593
[63] John 17, 2
[64] Cf. Janouch, Gustav: Gespräche mit Kafka, op. cit., p. 156: "Das Wunder und die Gewalt, das sind nur die zwei Pole des Unglaubens. [ ] Beides ist falsch."
[65] Cf. in this context Kafka's expression: "verbrecherische[] Feuer- und Blutorgie" [criminal orgy of fire and blood]
( Janouch, Gustav: Gespräche mit Kafka, op. cit., p. 156)
[66] Kafka, Franz: Gesammelte Werke, op. cit., Vol. 2: Der Prozeß. Roman, p. 188: "Die Lüge wird zur Weltordnung gemacht."
[67] Kafka, Franz: Gesammelte Werke, op. cit., Vol. 6: Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande und andere Prosa aus dem Nachlaß, p. 38: "sich unendlich klein machen"
[68] Janouch, Gustav: Gespräche mit Kafka, op. cit., p. 210: "[...] Wahrheit [ist] nie und nirgends zugänglicher als im Augenblick des eigenen Lebens."
[Home Page] [Cos'è il CESNUR] [Biblioteca del CESNUR] [Testi e documenti] [Libri] [Convegni]
[Home Page] [About CESNUR] [CESNUR Library] [Texts & Documents] [Book Reviews] [Conferences]